Lerntherapie Dr. Dina Beneken

9 Gründe, warum du auf keinen Fall bloggen solltest, wenn du mit Kindern mit individuellen Lernschwierigkeiten arbeitest.

von | Okt 21, 2022 | Gastbeiträge

Du könntest mit dem, was du tust, auch in deinem direkten Umfeld sichtbar werden!

Zu bloggen heißt auch, deinen Blog in irgendeiner Form bewerben zu müssen – denn du möchtest schließlich, dass die Menschen deine Texte lesen und anschließend überzeugt sind von deiner Expertise und deine Angebote buchen! Das kann dazu führen, dass auch Freunde, Verwandte, entfernte Bekannte deine Texte lesen könnten. Willst du das wirklich? Willst du wirklich, dass diese Menschen erfahren, wie gewaltig dein Erfahrungsschatz und dein Methodenfundus mittlerweile ist? Willst du wirklich, dass sie sehen, wie viel und hart du jeden Tag arbeitest, um deiner Berufung zu folgen? Und mit wie viel Herzblut du dabei bist? Eigentlich doch nicht, oder?

Du könntest dein Wissen mit anderen teilen!

Ich kann dir versichern (auch wenn das jetzt ganz schön gemeint klingt), es sind garantiert auch schon viele andere auf deine Ideen gekommen. Die sind damit nur nicht reich und berühmt geworden und deshalb haben wir noch nie von ihnen gehört. Aber auch wenn wir sie nicht kennen, da draußen gibt es eine Menge Leute, die das gleiche Knowhow besitzen wie wir und die gute Erfolge mit ihren Methoden haben. Es gibt also überhaupt keinen Grund, auch noch dein Wissen in den Ring zu werfen! All diese Experten und Lerntrainer*innen und Coaches und und und haben ein Recht darauf, mit ihrem eigenen Blog ihre Expertise zu untermauern. Aber du? Es wäre schon besser, wenn du dein Wissen für dich behältst.

Screenshot der Website Wachsen Lernen von Diana Rohrbeck
Blog – Wachsen Lernen | Lerntraining | Diana Rohrbeck

Du könntest etwas wissen, was ein anderer bisher noch nicht wusste!

Und dann könnte es ja auch passieren, dass du vielleicht tatsächlich etwas ganz Neues entdeckt hast. Oh Gott, was für eine grausame Vorstellung! Ein Kollege oder eine Kollegin könnten dich dann fragen, wie genau du dein Konzept umsetzt oder wie genau du deine Methode anwendest. Nachdem jemand in deinem Blog gelesen hat, könnte er beeindruckt sein von deinen Gedanken und deinen Ideen. Nicht, dass du am Ende noch gebeten wirst, einen Vortrag zu deinem Thema zu halten oder einen Gastartikel für einen anderen Blog dazu zu schreiben!

Du könntest zusätzlichen Content haben, der sich für andere Plattformen verarbeiten lässt!

Ich kenne eigentlich niemanden, der ein eigenes Business hat und nicht auf Instagram, Facebook und Co vertreten ist. Und um dort regelmäßig zu posten, brauchen wir regelmäßig gute Content-Ideen, die unseren Follower wertvolle Einblicke in unsere Arbeit geben und ihnen Mehrwert liefern. Ein Blog ist ja im Grunde nichts anderes als eine geballte Ladung Content. Da wäre es doch völlig undenkbar, diesen Content auch noch für andere Kanäle zu nützen. Man könnte kleinere Abschnitte oder Fragestellungen aus einem Blogbeitrag verwenden und am Ende des Postings auf den vollständigen und noch informativeren Blogartikel hinweisen. Aber das würde ja wiederum bedeuten, dass wir auf der Suche nach Ideen für den nächsten Post wahnsinnig viel Zeit einsparen könnten. Das könnte ja heißen, dass wir immer dann, wenn uns eigentlich nichts Sinnvolles einfällt und wir aber unseren Algorithmus füttern wollen, einfach auf unseren reichhaltigen Blog zurückgreifen können. Du hast vollkommen Recht! Das grenzt schon an Faulheit und darf auf gar keinen Fall unterstützt werden! Kein Blog!

Du könntest dich mit Kolleginnen und Kollegen vernetzen

Puh, ich habe ja schon darüber geschrieben, wie riskant es ist, mit seinem eigenen Wissen und seiner Expertise in die Welt zu gehen. Brandgefährlich, kann ich nur sagen! Nun gibt es aber tatsächlich Blogger, die sich auch noch mit anderen Bloggern vernetzen! Stell dir das mal vor!

Ich habe diesen Fehler erst vor kurzem gemacht und die “Ultimative Spieleliste” von Lerntherapie Dr. Dina Beneken auf meiner Seite verlinkt und empfohlen. Ich schrieb halt gerade einen Blogartikel darüber, wie Spiele bei Kindern sprachliche Barrieren überwinden können. Und dabei musste ich an Dina denken und dachte “Hey, da gibt es Parallelen, die ich gar nicht alle abdecken kann. Soll ich jetzt einen eigenen neuen Blogartikel schreiben über Regelspiele, so wie Dina?” Ich war schlichtweg faul, stinkend faul, und habe deshalb die Leser meines Artikels an Dina verwiesen. Tja, jetzt sind meine Leser weg. Alle sind sie weg und kommen auch nie wieder! Ich habe den Lesern meiner Seite deutlich klar gemacht, dass sie woanders besser aufgehoben sind.

Ich habe bei der Verlinkung zwar angeklickt, dass sich mit dem Klick auf den Link ein neuer Tab öffnet (die Leser also meine Seite gar nicht verlassen), aber das haben die bestimmt gar nicht verstanden. Und sowieso fanden die meine Texte schon vorher doof. Und wenn das jetzt jeder so machen würde? Wo würde das denn hinführen?

Du könntest von potenziellen Kundinnen und Kunden gefunden werden!

Deine Website findet derjenige, der gezielt nach dir sucht – auf Empfehlung oder weil dein Name irgendwo aufgetaucht ist. Vielleicht lebst du auch an einem beschaulichen Örtchen und wenn Eltern nach „Lerntherapie in Bottenhorn“ suchen, bist du die erste Seite, die von Google angezeigt wird. Aber sind wir ehrlich – wenn Eltern die Suchbegriffe “Lerntraining” oder “stockendes Lesen” in die Google-Suche eingeben, werden wir zwei (du und ich) nicht auftauchen bei den Ergebnissen! Aber das ist ja auch gut so! Du willst schließlich auch gar nicht gefunden werden! Mit einem Blog könnte es sein, dass du aufgrund der umfangreichen Keyword-Recherche von Google vielleicht doch gefunden wirst – nur eben nicht mit deiner Startseite, sondern mit einem Blog. Oder potenzielle Kunden stöbern gerade in einem anderen Blog, in dem du einen Gastartikel geschrieben hast. Dann würden sie früher oder später doch auf deiner Seite lassen. Und blöderweise kannst du ja auch noch unter jedem deiner Blogartikel dein Angebot platzieren, so dass potenzielle Kunden auf deiner Seite hängen bleiben und mehr und mehr von deinem Angebot begeistert sind. Aber was rede ich!?Potenzielle Kunden!? Du hast doch schon genug Kundschaft und man sollte das eigene Business auch wirklich nicht ausufern lassen.

LRS oder Legasthenie – Wachsen Lernen | Lerntraining | Diana Rohrbeck
LRS oder Legasthenie – Wachsen Lernen | Lerntraining | Diana Rohrbeck

Du könntest dir Fragen in Anrufen und E-Mails ersparen!

Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der individuellen Begleitung von Kindern mit Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie. Rechtschreibkurse, wöchentliche 1:1 Trainingsstunden, Lesetraining – das ist mein tägliches Brot. Und ich liebe es, in E-Mails und Telefonaten immer und immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Lese-Rechtschreibschwäche und Legasthenie? Was hat das mit der Wahrnehmung zu tun? Wie genau kann man die Kinder auch zu Hause und im Alltag zu unterstützen? Ich liebe es einfach, über diese Dinge zu reden und verschiebe für solche Gespräche auch gerne mal persönliche Termine. Seit ich einen Blog habe und dort einen Überblick gebe über all diese Themen, die meine tägliche Arbeit berühren, sind die Elternfragen weniger geworden. Das könnte daran liegen, dass ich die Eltern meiner Trainingskinder oder auch die Abonnenten meines Newsletters immer wieder auf meine Blogartikel verweise und sie so mitnehme auf meine Reise, diesen riesigen Komplex der Lernschwierigkeiten zu verstehen. Schade eigentlich, dass ich seitdem nicht mehr so viel Zeit am Telefon verbringe!

Du könntest für deine Texte bezahlt werden

Klingt völlig absurd, oder? Es gibt eine Art GEMA für geschriebene Texte. Die nennt sich VG Wort (Verwertungsgesellschaft Wort). Da auch Texte im Internet als wertvoll und schützenswert gelten, kann man sich mittlerweile auch als Blogger bei der VG Wort anmelden. Es wird dann zunächst geprüft, ob du alle Kriterien erfüllst (beispielsweise sollte ein Text, den du bei der VG Wort anmeldest, mindestens 1.800 Zeichen haben und der gesamte Text sollte über nur eine URL erreichbar sein). Dann werden ein Kalenderjahr lang die Zugriffe auf deinen Text gezählt. Erreichen diese die Zählmarke eines festgelegten Mindestzugriffs, so wirst du für deinen Text bezahlt. Im Jahr 2022 liegt die Anzahl der Mindestzugriffe bei 1.500, reduziert sich allerdings mit der Länge deines Textes.

In Deutschland leben mittlerweile mehr als 80.000.000 Menschen. Wikipedia sagt, dass weltweit zwischen 90 und 105 Millionen Menschen Deutsch sprechen. Hinzu kommen rund 80 Millionen Menschen, die Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache sprechen.

Ja, du hast natürlich vollkommen recht – dass sich von diesen etwa 180 Millionen Menschen auch nur 1.500 für dein Thema interessieren, ist absolut absurd. Probiere es lieber gar nicht erst, deine hochwertigen und informativen Texte zu Geld zu machen – das ist verlorene Liebesmüh!

Und nun der letzte Grund, warum du das Bloggen auf jeden Fall sein lassen solltest!

Du könntest erfolgreicher werden als ich!

Ich blogge seit 2016 und liebe es einfach, über Themen und Dinge zu schreiben. Aber es ist nicht nur die persönliche Freude am Schreiben, die mich vom Bloggen überzeugt hast. Es ist auch die Möglichkeit, dass potenzielle Kundinnen und Kunden mich über diesen Weg finden. Und für mich wäre es eine Tragödie, wenn diese neugierigen (und wahrscheinlich sogar ein Stück weit verzweifelten) Leserinnen und Leser deine Artikel vor meinen Artikeln finden und somit deine Kurse buchen statt meine. Also bitte! Bitte tu mir den Gefallen und blogge nicht!

Deine Diana von wachsenlernen – erfolglose Lerntrainerin und Textschreiberin, die den Fehler gemacht hat zu bloggen

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