Lerntherapie Dr. Dina Beneken

Vokabeln lernen – ein praxisorientierter Ansatz

von | Jan 7, 2023 | gute Lernspiele, Lernen, Lerntechniken

Keiner kommt mehr daran vorbei – mindestens Englisch lernt das Kind in der Schule, häufig noch mindestens eine weitere Sprache.

Einen Grund sollte man haben, um eine Sprache zu lernen, man sollte sie sprechen und regelmäßig üben – da sind sich alle Lehrenden irgendwie einig.

Aber wie sieht die Realität an deutschen Schulen aus? Ich schreibe diesen Artikel in einer Dreifachrolle: als Lerntherapeutin, die für handlungs- und anwendungsorientiertes Lernen steht, als Mutter von 3 Kindern, die inzwischen alle eine Fremdsprache lernen und als Schülerin, denn das alles wird erst richtig greifbar, wenn man sich selbst mit der Materie beschäftigt.

In diesem Artikel konzentriere ich mich auf den Aspekt des Vokabellernens mit Spielen. Geht das überhaupt und wenn ja, welche Spiele sind eine echte Unterstützung?

Das Problem: Vokabeln lernen saugt

Der erste Gedanke, wenn man Menschen zu ihren Erfahrungen mit Sprachen befragt ist oft – das mit den Vokablen, das nervt einfach. Das darf man mal einfach offen sagen und so stehen lassen. Es nervt beinahe jeden. Es nervt

  • das kontinuierlich zu tun,
  • dass man sofort raus ist, wenn man das tägliche Üben ein paar Wochen vernachlässigt,
  • dass man irgendwie nie das sagen kann, was man will, weil einfach noch zu viele Worte fehlen,
  • dass man unter Umständen völlig irrelevantes Zeugs lernen darf (ich weiß jetzt, was ein Büroangestellter auf hebräisch heißt. Fein. Viel lieber wüsste ich, wie ich mir einen Tee im Laden bestellen kann).
  • ständig auf die nächste Prüfung zu lernen (gut, zumindest das bleibt mir im Alter erspart).

Als Mutter nervt mich, immer daran erinnern zu dürfen, weil Vokabeln lernen scheinbar grundsätzlich Sache des Elternhauses zu sein scheint. Danke dafür, denn auch ich könnte meine Nachmittage anders füllen.

Als Lerntherapeutin werde ich in meiner Elterncommunity regelmäßig gefragt, wie man denn dranbleibt an der Sprache, wie das Kind regelmäßig lernt und wie man die Vokabelberge im normalen Alltag unterbringt.

Die Lösung? Vokabeln lernen mit Spielen?

Ich liebe es, Spiele zum Lernen einzusetzen und natürlich bin ich losgezogen und habe mir eine Übersicht über die Lernspiele rund um Sprachen gekauft. Gibt ja genug, ist ein großer Schmerz innerhalb der Zielgruppe („Mütter von Teenagern, denen Sprachen nicht zufliegen“). Und ich kann es ja gut rechtfertigen, ist ja alles für die ultimative Spieleliste (Hier findest Du meine Liste mit Spielen, die für gezieltes Lernen taugen).

Nicht.

Ich habe in wenig Bereichen so viel „oh Mist, wieder nix“ „Spiele“ wie bei Sprachspielen. Und leider ist auch oft noch nicht mal das Material weiterverwendbar, mangels netter Spielfigurenideen oder so.

Ja, aber warum ist das so? Bei näherer Betrachtung ist das dann auch nicht verwunderlich. Lass mich das Problem auseinandernehmen.

Warum die meisten Spiele nicht wirklich zum Vokabellernen taugen

1) Das Zeitproblem

Zack, da haben wir es auch schon. Die Zeit. Wer Teenager zu Hause hat, weiß: Schule ist nicht mehr um 11:20 Uhr vorbei, die Tage werden voller, die Prioritäten verschieben sich und die Hausaufgaben werden nicht weniger. Das Kind muss nicht nur Sprachen können, sondern es werden parallel dazu noch jede Menge anderer Features implementiert, die in den Hausaufgaben vertieft werden müssen. Das Spiel, auch bekannt als die regelmäßige Übung, muss also kurz, knapp und on point sein.

Das bedeutet: Ich benötige genau die Vokabel, die das Kind können soll – keine Übersicht über die, die ein Verlag für sinnvoll hält. Die Vokabeln müssen sich zwingend am Schulbuch orientieren.

2) Das Lernphasenproblem

Viele Vokabelspiele basieren auf dem „Quiz“ Prinzip. Ein Quiz zum Abfragen ist nett, aber ersetzt die erste Lernphase, das vertiefende Lernen – die Vokabel muss in den Kopf – nicht. Abfragen ist der letzte Punkt auf der Liste der Lernreise. Das macht man ungefähr 1-3 Tage vor dem Test. Wir befinden uns aber (hoffentlich) noch ein paar Wochen davor in der Phase: Wie bekomme ich die Vokabeln in den Kopf? Bevor ich etwas Unbekanntes auf Zeit spielen kann, muss ich sicher im Stoff sein, sonst ist das nur frustrierend.
Das einzige Spiel, dass ich momentan zum vertiefenden Lernen (auch für Vokabeln) kenne, ist die Speedolino Lernralley. (Link zum Spiel: Affiliate Link, Du zahlst das gleiche und ich kann mir neue Spiele zum Testen kaufen) Es erfüllt allerdings das Zeitkriterium nicht (was aber ehrlicherweise keines erfüllen kann, denn Lernen kostet nun mal Zeit. Hilft nix. Die Lernrally ist super, um Wissen zu speichern und das bedarf Zeit.

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Vokabeln lernen, Phase I -> die Vokabeln nachhaltig in den Kopf bringen (und dort behalten)

3) Das Lehrplanproblem bzw: WAS lernen wir?

Fürs Sprechen benötigt man einen gewissen Wortschatz. Das ist unbestritten, aber vor allem benötigen die Kinder einen passgenauen Wortschatz für die Schule. Eine Vokabel, die sie in der Schule erst in 2 Jahren anwenden werden, bleibt nicht im Gedächtnis, und die Note des nächsten Testes wird dadurch null beeinflusst. Ein Spiel muss also an die aktuell zu lernenden Vokabeln des Kindes angepasst sein. Ein Quiz mit irgendwelchen Vokabeln von Klasse 5 bis zum Abitur ist hier einfach nicht hilfreich.

4) Das Lernpartnerproblem oder: Musterlösungen braucht es schon!

Vernetzen ist ein ganz großer Punkt beim vertiefenden Lernen und das bedeutet: Anwenden. Anwenden im Kontext „Sprache lernen“ ist in der Regel: Lückentexte im Arbeitsheft ausfüllen, Partnersprechübungen, Textproduktion. Im Spiel bleibt meist nur noch das freie Sprechen (ein extrem wichtiger Teil 😉 ). Hier braucht es allerdings eine angemessene Korrektur, d.h. es muss möglich sein, die Antworten fachlich richtig zu überprüfen – auch für nicht-Muttersprachler. Das schränkt natürlich die Bandbreite an Aufgaben ein, und es benötigt zwingend Musterlösungen, damit man dem Kind nicht etwas völlig Falsches beibringt. Sobald wir aber frei sprechen, wird das mit der Musterlösung natürlich kompliziert.

Das ist übrigens einer der Gründe, wieso ich Menschen, die die spielerische Förderung nur müde belächeln, ebenfalls belächle. Vielen ist nicht klar, dass eine spielerische Förderung wesentlich mehr Fachkompetenz voraussetzt als das simple Vorlegen eines Arbeitsblattes, dessen Musterlösung gleich mitgeliefert wird. Das wird klar, wenn man sich als Lernbegleiter auf dünnes Eis begibt. Ich streiche etwa die Segel, wenn es um die spielerische Förderung meines Kindes in Französisch geht. Da fürchte ich einfach, etwas falsch zu erklären.

Ich kann ebenfalls mit hebräischen Lernspielen für mich nichts anfangen. Weil ich ohne kompetenten Lernpartner keinen blassen Schimmer habe, ob meine Antworten richtig sind oder nicht.

Es ist also immens wichtig, bei LERNSpielen den Lernpartner in die Lage zu versetzen, die Lösungen zu kontrollieren. Hier bräuchte es also Spiele, die auf Standardphrasen und Dialoge ausgerichtet sind, und das freie Sprechen in gezielte Bahnen leiten.

5) Die Inhalte – Spiele für englische Grammatik

Es gibt einige Spiele, die sich auf grammatikalische Phänomene konzentrieren. Das ist lobenswert und meiner Meinung nach auch eine der wenigen funktionierenden Möglichkeiten für dieses Format. Ich mag hier gerne das Spiel „Race: ein Verben Hindernislauf“ (Verlag Lernspielkiste). Hier konjugiert man abwechslungsreich Verben.

Ein wirklich tolles Spiel zum konjugieren der unregelmäßigen Verben ist Triple. Es gibt das Spiel in einer deutschen und einer englischen Version – damit können die jüngeren Kinder in der Grundschule die deutschen unregelmäßigen Verben üben und dann das bekannte Spielprinzip in der weiterführenden Schule auf englisch übertragen.

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Sprachgefühl kann man mit dem Memospiel „Englische Homophone“ üben (ebenfalls Verlag Lernspielkiste) und seine Lesefertigkeiten mit der Brainbox English* (Werbung).

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Bleiben „die Vokabeln“. Ja, und dann fragen wir uns mal:

Was bedeutet das denn eigentlich: Vokabeln lernen?

Ich habe mich in den letzten zwei Jahren also viel mit Sprache beschäftigt und bin auch selbst immer wieder an diversen Programmen gescheitert. Hängengeblieben bin ich immer wieder bei Vera Birkenbihl, die so ganz anders an Sprachen herangeht, wie unsere Schulbücher. Hängengeblieben ist bei mir:

  1. Wir müssen verstehen. Vera Birkenbihl nennt diesen Vorgang „dekodieren“, und übt dies, indem man sich die Texte vorlesen lässt, und dabei wortwörtlich übersetzt. Meine Lehrer haben mir damals etwas ähnliches geraten: Jedes Wort, das man nicht versteht, schreibt  man in Deutsch über das Englische. Und dann liest man so lange, bis man das Wort automatisch übersetzt. Nice.
    (Hürde Nummer 1 in  Schulbüchern: Manche Verlage bieten die Audiodateien nur für Lehrer an. Himmel. Ich hoffe doch mal, dass wenigstens die alle Vokabeln können…. Liebe Lehrpersonen: bietet doch den Eltern an, diese CDs für sie zu besorgen, wenn sie damit üben wollen. Es sind nur Vertonungen der Texte. Von Profis. Die wissen, wie man spricht.).
  2. Wir müssen anwenden. Das entspricht einigen klassischen Übungen in Schulbüchern, wie miteinander sprechen, Lückentexte ausfüllen, Hin- und herübersetzen, also, naja: die Sprache anwenden.
  3. Fehlt nur noch die Rechtschreibung.

Wenn ich das nun mit dem Schriftspracherwerb in der Grundschule vergleiche, sind wir doch wieder da, wo die Kinder in der ersten Klasse starten:

  1. Lesen lernen: von der Grafem-Phonem Zuordnung bis zu den Texten, da werden in Klasse 5 ziemlich viele Schritte ausgelassen. Meine kleine Tochter lernt gerade Englisch. Online. Ratet, was sie dort lernt. Genau! „The sounds of the letters“. Ich kann mich nicht erinnern, dass meine beiden Großen so etwas in der Schule gelernt hätten. Im Schulbuch steht es jedenfalls nicht. (Ich korrigiere. Es steht da schon. In Form einer Lauttabelle. Aber sind wir ehrlich: hast Du das damals in der Schule genutzt? Habt ihr damit gearbeitet?)
    Wie schade. Welch wichtige Grundlage für die Rechtschreibung, oder? Wieso gibt es eigentlich in Fremdsprachen kein systematisches Rechtschreibtraining und Lesetraining? Flüssiges Lesen ist doch in jeder Sprache wichtig!
  2. Tandemlesen fördert Textverständnis, Betonung und die Lesegeschwindigkeit. Hier hat die Methode von Frau Birkenbihl also viele Ansatzpunkte – inklusive der Übersetzungsleistung. Deswegen lohnt es sich so sehr, mit Kindern die Texte im Schulbuch vorzulernen.
  3. Anwenden: In der Grundschule spielen die Kinder mit der Sprache: von Reimwörtern zu unterschiedlichen Textformen, Gedichte, Betonung und schreiben Texte. Das findet im normalen Sprachunterricht statt und es gibt auch genügend Übungsaufgaben in den Arbeitsheften. Allein die Zeit fehlt, sie zu bearbeiten, scheint es mir manchmal.
  4. Rechtschreibung: Hier ist systematisches Üben angesagt, der letzte Teil des Vokabellernens. Es gibt die Lernwörterklinik, Rechtschreibprogramme, viele Möglichkeiten, mit Karteikarten zu üben.

Ich sehe viele Parallelen und ich staune, wie wenig grundlegende Systematik scheinbar im Fremdsprachenunterricht steckt. Wie wichtig es wäre, Kindern Methoden beizubringen, wie sie von der unbekannten Vokabel bis zum richtig geschriebenen Wort kommen. Wie wichtig es ist, dieses immer und immer wieder zu üben. Und wie sehr Eltern damit alleingelassen werden, wenn das Vokabel lernen, als eines der fundamental wichtigen Inhalte, auf das Elternhaus abgeschoben wird.

Mögliche Lösungen des Vokabel-lern-problems

  • Dann lernt doch einfach nach Birkenbihl! Nun gut. Auf den Gedanken sind schon andere gekommen und es gibt tolle Bücher. Vera Birkenbihl hübsches kleines Heftchen geschrieben* (die Methode ist wirklich kein Hexenwerk). Das fanden viele sehr vernünftig und scheitern, genau: an den Lehrwerken und -plänen, die ja etwas ganz anderes vorsehen. Zu kompliziert, zu langwierig.

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    Karin Holenstein ist Lehrerin und hat dazu 2 Bücher geschrieben, in denen sie Lehrpersonen Mut macht, die Methode auszuprobieren und im Unterricht anzuwenden – mit dem Lehrwerk, dass die benutzen sollen. Wenn Du eine solche Lehrperson hast: Sei dankbar 🙂 Wenn Du eine bist, empfehle ich Dir dieses Buch* zu lesen oder auf ihrem Youtubekanal zu stöbern. Dort zeigt sie, wie sie Schulbuchtexte aufbereitet bzw. erklärt die Methode in 3 Minuten.

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  • Wenn nicht, bleibt Dir nur, das Pflaster für Dein Kind zu sein, bzw. es so gut wie möglich vorzubereiten. Das bedeutet: Wenn möglich, immer eine Nasenspitze voraus zu sein und die Texte mit dem Kind bearbeiten, bevor sie in der Schule drankommen. Vorhilfe ist wesentlich effektiver als Nachhilfe. In der Lernkompetenzcommunity habe ich letzten Monat in mehreren Videos beschrieben, wie man das machen kann, inklusive Anleitung für systematisches Vorlernen mit dem Schulbuch. In der Facebookgruppe von Diana Selig (Mit Schulkindern Englisch lernen) findest Du auch jede Menge Tipps und Ideen dazu. Es lohnt sich auch immer, auf Dianas Blog vorbeizuschauen. Sie hat auch einen Artikel zum Thema „Vokabeln vorlernen“.
  • Vorhilfe durch Sprachduschen – weg vom Schulbuch. Manche Kinder trauen sich kaum, zu sprechen, weil sie keine Sprachmuster in der Fremdsprache haben. Sobald sie ein Wort nicht verstehen, schalten sie innerlich ab. Hier hilft natürlich besonders, wenn sie die schulischen Inhalte bereits kennen, wenn diese behandelt werden. Meine beiden jüngeren Kinder machen seit 3 Monaten Englisch mit Novakid. Warum? Die Kleine wollte Englisch lernen, um mit ihrer Cousine sprechen zu können. Sie bekommt, wie oben beschrieben, eine solide Grundlage in Aussprache und ersten Wörtern (schreiben), sie übt Lesen mit kleinen Texten und spielt Zuordnungsspiele mit der Maus. Und redet! Das andere Kind fordert die Stunden geradezu ein, weil es merkt, wie gut es tut, Satzmuster zu kennen und anzuwenden. Gerade das Format fernab vom Schulbuch macht diese Art des Übens attraktiv. Wir werden weiter dran bleiben – das REDEN tut den Kindern so gut. Und ich wünschte, es gäbe so etwas für Hebräisch und mich. Lol. Na, wenn ich Zeit habe, werde ich mir so was suchen.
    (Wenn Du das ausprobieren möchtest, bekommst Du mit dem Code DINA679035 und diesem Link eine Probestunde kostenlos glaube ich. Empfehlung aus Überzeugung, Affiliate Link weil er Dir was nutzt)

Was bleibt, ist die Ernüchterung

Wer in den Sprachen mit dem schulischen Format nicht zurechtkommt, hat einen Haufen Arbeit vor sich. Übliche Nachhilfe orientiert sich an Schulbüchern, es anders zu versuchen erfordert Mut und Fachkenntnis, und alles zusammen jede Menge Zeit. Aber es hilft alles nichts – Sprachen sind schulisch versetzungsrelevant und gesellschaftlich einfach alternativlos. Besser, man kommt damit zurecht.

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Vokabeln lernen mit Spielen – geht nicht

Wenn ich mich frage, wozu das alles gut ist

Meine Kinder sollen sicher in Englisch sein, sich mit anderen Menschen unterhalten können, die Speisekarte lesen, sich mit netten Menschen unterhalten und unterschiedliche Kulturen kennenlernen, beim Zocken die Menschen im Chat verstehen – ja. Aber lernen sie das in der Schule? Und muss es dafür dieses Hetzen durch den Stoff sein? Könnte das nicht besser gehen, wissen wir nicht schon genug, um diesen Bereich wesentlich effektiver gestalten zu können?

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Kommentare

2 Kommentare

  1. Ein super Artikel aus der Praxis, liebe Dina. Vielen Dank für deine tollen Spiele-Tipps und auch die Erwähnung meiner Gruppe und des Blogs.

    Ich glaube das Problem besteht auch vor allem deshalb, weil diejenigen, die den Lehrplan und die Schulbücher erstellen sich wohl noch nie nachmittagelang neben Kinder gesetzt haben, die sich beim Sprachen lernen schwer tun.
    Für all diejenigen müsste es verpflichtende Praktika bei Familien zu Hause geben, dann würden die Vorgaben wohl anders aussehen.

    Ich selbst hab versucht, Unterricht anders zu gestalten, es ist mir teilweise gelungen, weil ich viel weggelassen habe. Das trauen sich aber die meisten Lehrpersonen leider nicht.

    Vorlernen mit der Birkenbihl-Methode ist auf jeden Fall ein erfolgversprechender Ansatz für alle Kinder, die sich schwer tun. Allerdings braucht auch das viel Planung und Energieaufwand von Elternseite.

    Antworten
    • Das Zeitproblem wird meiner Meinung nach von vielen Lehrpersonen massiv unterschätzt. Meine Erfahrung ist: wenn man sich auf diesen Planungsaufwand einlässt, hat man 1-2 Jahre richtig viel zu tun, aber danach kann das Kind selbstständig mit der Methode arbeiten. Wenn man es für sich selbst übernimmt, versteht man auch sehr gut, wieso das alles gar nicht so einfach ist, wie es von außen dargestellt wird ;). Den Unterricht so anzupassen, stelle ich mir gerade für junge Lehrpersonen sehr anstrengend vor, und wie Du es auch ansprichst: es gehört sehr viel Mut dazu, Lehrbuch (nicht Lehrplan!) – inhalte wegzulassen. Ich wünschte mir eine Reform des Fremdsprachenunterrichts.

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